Page 21 - Holzforum Ausgabe 1/2016
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Die Türenausstellung im Obergeschoss.                                    Auch das Thema Wandgestaltung wird im Markt gezeigt.

gung, zudem wird mit Speditio-     lio. „Dieses Produkt gibt es hier     macht mich echt mürbe.“ Immer     den zu, also dem Bauherren
nen zusammengearbeitet.            in der Region nur bei uns“, sagt      habe man Sorge, einen Fehler zu   und Heimwerker, und eröffnete
                                   Prokurist Jörg Borkenhagen, ver-      machen. Und dann kommen da        einen ersten Ausstellungsraum
    Die Ausstellungshalle, die     antwortlich für den Großhandel.       natürlich noch die Kosten dazu.   für Bodenbeläge und Wandbe-
2002 zum 70. Firmengeburts-                                              Klagen, die bei Weitem nicht nur  kleidungen aus Holz sowie ent-
tag gebaut wurde und auf zwei          Holz Barsch gehört zu den         vor ihr zu hören sind. „Ich habe  sprechende Zubehörsortimente.
Etagen rund 1.000 m² zählt, ist    Holzland-Gesellschaftern der          das Gefühl, durch die EU ist es   Der Großhandel lief parallel dazu
quasi die Visitenkarte des Un-     ersten Stunde. Dies signalisiert      noch viel schlimmer geworden“,    weiter, eine Verladehalle und ein
ternehmens. Hochwertig, stil-      der moderne Holzhandel auch           fügt Barsch hinzu.                weiteres Lager wurden gebaut.
voll und mit viel Gespür für die   nach außen. Vor allem die Leis-                                         2002 folgte der Bau der bereits
Feinheiten ausgestattet, finden    tungen der Kooperation beim               Holz Barsch besteht heute     erwähnten Ausstellungshalle, in
sich dort die für einen Holzmarkt  Einkauf und im Marketing sowie        in der dritten Generation. 1932   der auch die Verwaltung unterge-
üblichen Sortimente: Im Bereich    die Unterstützung bei aktuellen       gründete Wilhelm Barsch seine     bracht ist. Beide Söhne der Fami-
Bodenbeläge sind die bekann-       Themen wie neuen gesetzlichen         Holzgroßhandlung, die im zwei-    lie studieren derzeit Betriebswirt-
ten starken Anbieternamen zu       Anforderungen weiß Barsch zu          ten Weltkrieg zerstört wurde.     schaft. Natürlich wisse man nie
finden, ebenso wie bei den Tü-     schätzen. „Es gibt heute nichts       1952 erfolgte der Neuaufbau,      genau, wo es den Nachwuchs
ren. Dazu kommen die Bereiche      mehr, was konstant bleibt“, sagt      verbunden mit Umbaumaßnah-        hin verschlage, sagt Stefanie
Garten, Bauen mit Holz und Pa-     sie, „alles ändert sich ständig.“ Im  men. Der Bauboom der Nach-        Barsch. Doch sie ist zuversicht-
neele. Holz Barsch ist im Bereich  Grunde, so Barsch weiter, könne       kriegsjahre machte 1962/63        lich, dass der Betrieb auch in der
der Holzwerkstoffe Stützpunkt-     der Betrieb eine Kraft nur dafür      eine Erweiterung der Lagerhalle   vierten Generation ein Familien-
händlerhändler für Pfleiderer und  abstellen, sich um neue Richtli-      notwendig. 1986 wandte sich       unternehmen bleiben wird. Q
Kronospan. Aber auch innovative    nien, Gesetze etc. zu kümmern:        Holz Barsch auch dem Endkun-
Produkte, wie zum Beispiel „imi-   Brandschutz, die Ausbildung
Beton“, ein Plattenwerkstoff, der  von Sicherheitsfachkräften und        Bürokratie bremst Mittelstand aus
im hochwertigen Designbereich      Ersthelfern, der Mindestlohn, die
eingesetzt wird und mit dem        neue Insolvenzgesetzgebung,           Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Bürokratie abzu-
sich die unterschiedlichsten       der Datenschutz um nur einige         bauen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sind die
Oberflächen nachbilden lassen,     zu nennen. „Die zunehmende Bü-        Bürokratiekosten und -belastungen im Februar 2015 zwar auf
setzt Akzente im Produktportfo-    rokratie“, sagt Barsch, „nervt und    einen Tiefstand gesunken – jedoch teilen 92 Prozent der mittel-
                                                                         ständischen Unternehmen dieses Ergebnis nicht: Sie stufen die
Die Führungsriege mit drei Prokuristen und Geschäftsführerin (v. l.):    Bürokratiebelastung weiter als „hoch“ bis „sehr hoch“ ein. Zu die-
Georg Mack, Stefanie Barsch, Jörg Borkenhagen und Timo Mühlenbrink.      sem Ergebnis kommt die Studie „Bürokratie im deutschen Mittel-
                                                                         stand“ des Software-Unternehmens Sage, die auf der Befragung
                                                                         von 400 Geschäftsführern und Entscheidern durch TNS Emnid
                                                                         beruht. Das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn hat die
                                                                         Untersuchung wissenschaftlich begleitet.

                                                                             Nur jedes 100. Unternehmen sagt, die Bürokratiebelastung
                                                                         sei in den vergangenen zwölf Monaten gesunken. Mehr als zwei
                                                                         Drittel vertreten hingegen die Ansicht, die Belastung sei in diesem
                                                                         Zeitraum gestiegen. Für 96 Prozent der Umfrageteilnehmer ist
                                                                         die Anzahl der Gesetze und Verordnungen zu hoch. Fast drei Vier-
                                                                         tel beklagen deren häufige Änderung. Zudem fällt es vielen (65 Pro-
                                                                         zent) schwer, die Gesetze zu verstehen.

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